Die Mistel ist ein beliebter Festschmuck besonders zu Weihnachten, oft ruft sie zum Kuss auf und soll dem Haus Frieden bescheren in dem sie hängt.

Die alten Druiden verehrten eine Pflanze besonders und dies war eben diese Mistel. Sie sahen die Mistel als Segen der Götter und nannten sie: Die Allheilende. Besonders begehrt, da besonders selten waren Misteln die auf Eichen wuchsen. Es gibt eine nahe verwandte die sich auf Eichen spezialisiert hat und sehr selten ist – die Eichenmistel mit ihren goldgelben Beeren. Unsere Einheimischen weissbeerigen Misteln wachsen so gut wie nie auf Eichen und niemals auf Buchen und Platanen, aber auf einer Vielzahl von anderen Bäumen. Sie hielten ihre heilige Mistel für ein Mittel gegen fast alle Plagen und gaben es Tieren um ihre Fruchtbarkeit zu erhöhen. Tatsächlich erforscht die moderne Medizin zurzeit ihre Heilkräfte und sieht Potenzial in ihrer Anwendung in der Krebstherapie.

Misteln leben als Halbschmarotzer an ihren Wirtsbäumen. Das heißt sie betreiben Photosynthese selber und erzeugen somit selbst ihre Lebenswichtigen Kohlenhydrate, aber Nährsalze und Wasser stehlen sie ihrem Wirtsbaum. Einige wenige Misteln sind kein Problem für den Wirtsbaum, aber wenn es zu viele werden kann der Baum absterben, manche versuchen sich zu wehren wie z.b Birnbäume die Ringförmig um die Mistel ihr Gewebe absterben lassen um die Mistel auszuhungern. Auf Obstwiesen können Misteln erhebliche Schäden anrichten und müssen daher dort entfernt werden. Trotzdem sollte man aber auch die guten Seiten dieser Pflanze betrachten, ihre weißen klebrigen Beeren sind ein wichtiges Winterfutter für einige Wildvögel wie die Misteldrossel, Seidenschwanz und die Mönchgrasmücke und im Frühjahr eine wertvolle Nektarquelle für Wildbienen.

Die Vögel sind auch diejenigen die für die Vermehrung der Mistel unerlässlich sind, sie fressen die Beeren und fliegen weiter zu einem anderen Baum und lassen ihre Ausscheidungen dort. Die unverdauten Samen können dann wenn es günstig ist Keimen, was übrigens sehr langsam von statten geht. Allgemein wachsen Misteln sehr langsam und blühen frühestens mit 7 Jahren das erste Mal. Sie können recht Alt werden, 70 Jahre alte Exemplare hat man schon gefunden. Misteln sind zweihäusig, das heißt es gibt bei ihnen männliche und weibliche Pflanzen. Die wintergrüne Mistel kann man besonders gut im Winter in laubabwerfenden Bäumen sehen.

Die Faszination für diese besondere Pflanze ist auch heute ungebrochen.

Viscum album – die weißbeerige Mistel.

Mystik der Mistel

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4 Gedanken zu „Mystik der Mistel

    1. Die Bilder sind von der einheimischen weißen Mistel (Viscum album) Eichenmisteln haben goldgelbe Beeren und sind sehr selten und eher im mediteranen Raum zu finden, kenne sie selbst nur von Bildern.

    1. Diese Bäume haben im Laufe der Evolution besonders wirksame Abwehrmechanismen entwickelt. Manche Bäume opfern den Ast auf den die Mistel zu sprießen beginnt, indem sie den Saftstrom unterbinden. Andere haben besondere Tannine (Abwehrstoffe in der Rinde) entwickelt, welche die Misteln nicht vertragen.

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