Mit Siebzehn Jahren habe ich die Bücher von Hermann Hesse verschlungen, besonders liebte ich „Demian“, den „Steppenwolf“ und ganz besonders verehrte ich das Buch „Siddhartha“. Deswegen schenkte mir, zu meinem achtzehnten Geburtstag, mein Onkel Harald eine Buddha Statue. Seitdem ist viel Zeit verstrichen. Der schwere indische Steinguss Prinz zog mit mir von Wohnung zu Wohnung und über die Grenzen NRWs hinaus. Seit 2021 wohnt er in unserem schönen Schattenbeet.

Das Schattenbeet im Winter.

Dieses Beet ist so aufgebaut das alle Stauden sehr dicht wachsen. Dies bring den Vorteil, dass man nur sehr wenig jähten muss. Oft werde ich gefragt, ob solche Beete nicht immens viel Arbeit bescheeren.
Die Antwort ist: nein – klassische Beete die viel nackte Erde zeigen, bereiten viel mehr Arbeit und Probleme, da hier unerwünschte Pflanzen wie z.b Löwenzahn wesentlich mehr Fläche haben um sich aus zu sähen.
Meine Beete sind meist so strukturiert, dass kleinere (kriechende) Stauden nach vorne kommen und größere nach hinten, dazwischen pflanze ich allerlei kleine Zwiebeln (Frühjahrs und Herbstblüher).
Ich versuche bei allen Beeten möglichst viele einheimische Stauden zu integrieren um die Insektenwelt zu fördern, oder zumindest auf Stauden zu achten, die eine gute Nektarquelle bieten.

Es ist kein riesiges Beet, es ist gerade mal 2m² bis 3m² groß und zeigt das auch auf kleinstem Raum Artenvielfalt möglich ist.

Das Schattenbeet im Frühling.

„Wohin noch mag mein Weg mich führen? Närrisch ist er, dieser Weg, er geht in Schleifen, er geht vielleicht im Kreise. Mag er gehen, wie er will, ich will ihn gehen.“

– Hermann Hesse, aus dem Buch Siddhartha

Onkel Harald hat diese Welt leider schon verlassen, doch dieses Geschenk und die Erinnerungen sind geblieben.
Auch er hatte einen sehr grünen Daumen.
Das Schattenbeet, oder – Siddharthas gezähmte Wildnis.

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2 Gedanken zu „Das Schattenbeet, oder – Siddharthas gezähmte Wildnis.

  1. Was für schöne Bilder! Auch der Text dazu ist wunderbar geschrieben. Das wird eine ganz tolle Seite! Um es mit Hesse zu sagen : “ und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne!“

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